Tele-Tandem
Évaluation / Auswertung 2002-2004

Tele-Tandem
Auswertung des DFJW-Projekts
2002 – 2004
Inhaltsverzeichnis


 
 
II. Erste Erkenntnisse und didaktische Weiterentwicklung

1. Ein Programm, das alle motiviert

Motivation und Engagement der Lehrer
Sowohl die Lehrer der Schulen, die 2002/2003 ausgewählt wurden, als auch die Lehrer des Programms von 2003/2004 haben sich, wie man feststellen kann, sehr stark engagiert. Dieser große zusätzliche Aufwand wird von Seiten der Institution Schule mehr oder weniger deutlich wahrgenommen. Zusätzliche Anforderungen an die Lehrer sind u.a.:

- Absprachen mit dem Lehrerkollegium, um das Tele-Tandem-Projekt mit den Gegebenheiten der Schule abzustimmen (dazu gehört auch, Stundenpläne zu ändern, um ein virtuelles Treffen mit der Partnerschule vereinbaren zu können, technische Unterstützung für die Tele-Tandem-Einheiten zu bekommen, Stundenplanänderungen für die Zeit des Besuchs der Partner usw.). Außerdem müssen Vorbehalte der Kollegen ausgeräumt werden, wenn diese glauben, dass dem Sprachunterricht zu Unrecht Vorrang gegenüber anderen Fächern eingeräumt wird oder dass diese den innovativen Charakter des Projekts gar nicht erkennen.

- Die Lehrer müssen viel zusätzliche Zeit für die Fortbildungen des DFJW’s aufbringen (12 Ferientage bzw. Wochenenden im Schuljahr 2003/2004), ebenso brauchen sie Zeit, mit dem Lehrer der Partnerklasse die Begegnung pädagogisch und organisatorisch vorzubereiten. Unterrichtsvorbereitungen sind in einem andersartigen pädagogischen Konzept schwieriger

- Die Lehrer müssen ihre Art zu unterrichten auf den Prüfstand stellen und das Prinzip akzeptieren, dass eine adäquate Didaktik gesucht werden muss.

- Die Videokamera im Unterricht muss akzeptiert werden, auch wenn sie möglicherweise den Ablauf des Unterrichts durcheinander bringt.

- Bezüglich der Neuen Medien müssen sich die Lehrer selbst ständig weiterbilden und gegebenenfalls Lösungen für technische Probleme suchen.

- Die Verpflichtungen, die im Rahmen von Tele-Tandem definiert wurden, müssen erfüllt werden – nämlich: das Tele-Tandem-Heft verwenden, die Fragebögen über die Tele-Tandem-Einheiten ausfüllen, jede Arbeitsphase dokumentieren, die Begegnung protokollieren etc.

- Kinder und natürlich auch Eltern müssen informiert und die Reise muss vorbereitet werden.

- Öffentlichkeitsarbeit im weitesten Sinne muss gemacht werden, dazu gehören nicht nur Pressearbeit sondern z.B. auch Kontakte mit der Stadtverwaltung.

Das in der Tat ehrgeizige Programm verlangt von den Lehrern einen großen persönlichen und beruflichen Einsatz. Und so ist es verständlich, dass 2 von den 12 Partnerschaften, die für die Testphase 2003/2004 ausgewählt wurden, im Verlauf des Schuljahres aus dem Projekt ausgestiegen sind. Indessen war die Motivation aller anderen sehr hoch, weil

- das Projekt eine persönliche und berufliche Bereicherung bietet

- man aus dem Rahmen der Routine heraustritt

- man neue sprachliche, technische und didaktische Kompetenzen erwirbt

- das Projekt einzigartig und innovativ ist

- das Projekt pädagogische Kreativität erzeugt und Innovationen ermöglicht, wenn man sich auf Abenteuer und Unbekanntes einläßt

- die Arbeit und das Unterrichtsfach der Lehrer aufgewertet wird, und sie Vorliebe für die Sprache und die Kultur des Partners an andere weiter vermitteln können.

 
 

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